Öli Idylle
Auf die Idee zur Öli Idylle war ich schon zu meiner aktiven Zeit als Bäuerin in Unterstaffels gekommen. Als wir uns dann mit der Planung unseres neuen Heims in der Oeli sowie mit der Hofübergabe beschäftigten, stellte sich mir die Frage: Was wird meine Beschäftigung in der Oeli sein? Sollte ich die Direktvermarktung und das Backen weiter machen oder nicht?
Klar war für mich, dass ich die Knetmaschine und den Backofen behalten wollte, mehr noch als dass in der Oeli ein Ofenhaus vorhanden war. Das Grosskinderhüten war zu dieser Zeit schon aktuell, und das wollte ich sicher weiter machen. Aber ohne Tiere? Auch imkern wollte ich weiterhin. Also entschied ich mich für ein Hoflädeli mit einem wöchentlichen Backtag. Dazu kam der wunderschön abgelegene und idyllische Ort mit der Möglichkeit, Tiere zu halten, und genug Platz für einen Spielplatz.
Aus all diesen idealen Begebenheiten entstand der Name Öli Idylle.
Bei meiner schönen Beschäftigung des Grosskinderhütens in unserer schönen Idylle zwischen den Tieren und dem Spielplatz wird mir immer wieder bewusst, wie wichtig für Kinder die Natur ist.
Also ist die Öli Idylle offen für alle!
Familien und Grosseltern mit ihren Kleinen, Kitas,
Kindergärten, etc. sind willkommen.
- Unsere Tiere: Zwergziegen, Esel und Minischweine.
- Im Rinderstall, der zum Hof gehört, sind je nach Jahreszeit Galtkühe, Rinder oder Kälber zu Hause. Tiere schauen, streicheln, in Absprache füttern und spazieren führen ist möglich.
- Spielen im Sand und auf der Schaukel oder das Geniessen der Rutschbahn.
- Die Erwachsenen können im Hoflädeli reinschauen und allenfalls etwas einkaufen, was mich sehr freuen würde. Danke!
- Am Dienstagvormittag bin ich immer für Sie da. Ich backe bereits zu früher Morgenstunde verschiedene Brote und Zopf.
- Für das leibliche Wohl stehen eine Kaffeemaschine, Wasserkocher und Apfelsaft zur freien Verfügung bereit.
Unsere Geschichte: von Unterstaffels in die Oeli
Um 1890 zogen die Urgrosseltern von Andreas, Christian Flühmann und Anna Elisabeth Flühmann-Hänggeli auf den Betrieb in Unterstaffels, den zuvor die verwandten Geschwister Salvisberg bewirtschaftet hatten. Die Betriebsgebäude waren in den Jahren 1858-1867 erstellt worden. Die landwirtschaftliche Nutzfläche betrug dazumal kaum 7 Hektaren. Nach und nach bevölkerten 7 Kinder den Hof. Das jüngste mit Jahrgang 1906, Elise war die Grossmutter von Andreas. Die Kinder besuchten die Freie öffentliche Schule in Fendringen und den kirchlichen Unterricht in Laupen. Der Betrieb konnte sich nach und nach auf gut 9 Hektaren vergrössern. Christian Flühmann war unter anderem Gründungsmitglied der Käsereigenossenschaft Wünnewil und der Viehzucht- und Alpgenossenschaft Wünnewil. Er war auch einige Zeit im Rat der reformierten Kirchgemeinde St. Antoni tätig. 1935 starb Christian Flühmann nach längerer Krankheit, ein Jahr danach seine Gattin.
Den Betrieb übernahm der Grossonkel Rudolf Flühmann (1899) unter Mithilfe seines Bruders Ernst (1904-1976). Die Ehe von Rudolf mit Marie Rentsch aus Kleinbösingen (1901) blieb kinderlos. Um die Arbeit auf dem Hof zu bewältigen, wurden abwechslungsweise die sechs Kinder von Elise, die mit ihrem Mann Ernst Herren in Marly einen Betrieb bewirtschaftete, also die Grosseltern von Andreas, nach Unterstaffels „verdingt“. In dieser Zeit gingen sie in Fendringen zur Schule. Die Mutter von Andreas, Rosemarie(1938) hat ihre gesamte Schulzeit in Fendringen absolviert. Im 9. Schuljahr(für Mädchen dauerte die obligatorische Schulzeit nur 8 Jahre) besuchte sie die Kochschule in Flamatt. Rudolf Flühmann war in verschiedenen Genossenschaftsvorständen tätig, unter anderem als Vorstandsmitglied der Mosterei Düdingen und als Präsident der Käsereigenossenschaft Wünnewil. Er war auch Revisor (heute Finanzkommission) in der Gemeinde Bösingen, der damaligen Standortgemeinde. Im Jahre 1961 entschlossen sich Marie und Rudolf, den Betrieb an die Eltern von Andreas, Hans (1936) und Rosemarie Freiburghaus-Herren, zu verpachten, und sie zogen in das neben dem Hof neu erbaute Stöckli.
Von 1961 bis 1987 führten Hans und Rosemarie den Betrieb. Die Kinder Andreas (1961), Marlies (1964) und Markus (1966) brachten Leben auf den Hof und wurden sobald als möglich für verschiedene Arbeiten auf dem Betrieb herangezogen. Nach dem Tod von Rudolf 1972 konnte Hans den Betrieb käuflich erwerben. Die überlebende Ehegattin Marie wohnte noch bis zu ihrem Ableben 1991 im Stöckli. Im Jahre 1981 konnte die Scheune in der Oeli mit rund 2 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche von den Geschwistern Lehmann zugepachtet werden. Nachdem absehbar war, dass sich Andreas dafür interessierte, den Betrieb zu übernehmen, wurde 1985 eine neue Güllegrube gebaut und in den Jahren 1986/1987 das Stöckli total umgebaut, angebaut und auf 2 Wohnungen erweitert. Hans war langjähriger Präsident der Käsereigenossenschaft Wünnewil und Bergmeister der Alpgenossenschaft Wünnewil (Euschelsalpen).
Auf den 1. Januar 1988 übernahmen Erika und Andreas Freiburghaus-Hertig den Betrieb vorerst in Pacht und konnten ihn dann 2001 käuflich erwerben. Mit Karin (1988), Sonja (1990), Monika (1991) und Thomas(1993) wuchs die Familie. Mit viel Freude, aber knapper Zeit konnte wir unsere Kinder geniessen und heranwachsen sehen. Viele Bauprojekte wurden in dieser Zeit verwirklicht. Im 1990 wurde das Wohnhaus mit einer Zentralheizung erschlossen und über die Heizung im Stöckli mit Wärme versorgt. 1991 wurde der Kuhstall saniert und aufgrund der Platzverhältnisse auf die maximale Kuhzahl 16 ausgelegt. 1997 wurden Küche, Wohnzimmer, Büro und Bad im Erdgeschoss total umgebaut. In den Jahren 2001-2006 wurden die Kinderzimmer und Badezimmer/Waschküche im 1. Stock saniert.
Nach dem Ableben der Eigentümer der Liegenschaft Oeli, den Geschwistern Lehmann, konnten Erika und Andreas die Gebäude mit ungefähr 4 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche und etwas Wald erwerben. Im Rahmen eines Landabtauschs mit Walter und Roland Zahnd konnten die Landflächen mit der angestammten Betriebsfläche verbunden werden. In der zweiten Jahreshälfte 2014 wurde die Scheune in der Oeli in einen Laufstall mit 12 Plätzen (5 Kühe, 7 Rinder 1-2 Jahre) umgebaut und mit einer 180m3 grossen Güllegrube ergänzt. Seit 2011 wurden auf dem Betrieb 5 Lehrlinge ausgebildet. Ende 2015 wurden innerhalb der Familie erste Gespräche über das Interesse an einer Betriebsübernahme geführt. Tochter Sonja und Schwiegersohn Simon Zahnd (1991) waren gewillt, den Betrieb auf den 1.1.2017 zu übernehmen.
Und heute …
Für uns war immer klar, dass wir nach der Betriebsübergabe nicht auf dem Hof wohnen bleiben würden. Schon beim Erwerb der Liegenschaft sahen wir unseren „Alterssitz“ in der Oeli. Verschiedene Entwicklungen, Chancen und Gegebenheiten haben die Betriebsübergabe und den Umzug beschleunigt. Im Februar 2016 starteten die Bauarbeiten für das neue Wohnhaus als Ersatzbaute für die nicht sanierungswürdige „alte Oeli“, und Mitte November zogen wir ein. Die Betriebsübergabe mit dem Verkauf an unsere Tochter Sonja erfolgte auf den 1. Januar 2017. Auf Anfrage stehen wir für landwirtschaftliche Arbeiten in Unterstaffels zur Verfügung und betreuen die Tiere am Standort Oeli. Die Betreuung der Obstbäume und der Bienen obliegt weiterhin Erika, ebenfalls ist sie für das Hoflädeli in der Öli Idylle zuständig.